Reifen, bei denen die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern unterschritten ist, dürfen im Straßenverkehr nicht mehr benutzt werden. Nun besitzen Reifen ja nicht nur ihre Profile, sondern auch andere, wertvolle Bestandteile. Ist die Reifenbasis, die sogenannten Karkassen, noch unbeschädigt und somit brauchbar, besteht die Möglichkeit, diese Reifen rundzuerneuern. Nicht jeder gebrauchte Reifen mit abgefahrenem Profil kann runderneuert werden – zum Beispiel keine Reifen mit sichtbaren Defekten. Die visuelle Inspektion, die von Fachleuten durchgeführt wird, entscheidet darüber. Die Runderneuerung selbst ist ein hochkomplizierter technologischer Prozess, der teilweise computergesteuert vonstatten geht. Dabei werden beispielsweise Raumaschinen und schablonengesteuerte Beleg-Extruder eingesetzt. Auf die Mischung des neuen Rohgummis sowie die exakten Maße der Reifen wird ganz besonders Wert gelegt, denn diese Parameter sollen sich nicht von denen ganz neuer Reifen unterscheiden. In einer speziellen Pressmaschine entstehen jetzt bei Temperaturen um 160 Grad Celsius und einem Druck von etwa 15 bar die regenerierten Reifen. Zum Schluss gehen die neuen Reifen noch durch eine Endkontrolle. Man unterscheidet bei der Reifenrunderneuerung zwischen Heißerneuerung und Kalterneuerung. Wofür ist die Runderneuerung gut? 1. Die finanziellen Einsparungen bei runderneuerten Reifen gegenüber dem Neukauf liegen bei etwa 30 bis 45 Prozent. 2. Die Umwelt wird erheblich weniger belastet, da erst mal die Entsorgung der Altreifen entfällt. 3. Die Ressourcen dieser Welt tragen auch einen Sieg davon! Über 70 Prozent der Rohstoffe, die für einen neu zu produzierenden Reifen bereitgestellt werden müsste, befinden sich schon in dem „alten“.

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